Wie kann ich mich selbst bzw. einen Betroffenen im Alltag unterstützen?

Frau hält sich ihren Gipsarm

Ist man aus dem Krankenhaus Zuhause angekommen, gestaltet sich der kommende Alltag oft schwierig. Ob in der Küche beim Kartoffelschalen und Gemüseschneiden, im Bad beim Duschen oder Zähneputzen oder beim An- und Ausziehen – alle Tätigkeiten sind mit eingegipstem Arm schwierig durchzuführen. Andere Tätigkeiten (Sport, Motorradfahren, Autofahren) muss man komplett pausieren. Je nach Lebenssituation ist auch nicht immer jemand da, der einen unterstützen kann.

Wichtig bei allen Tätigkeiten ist es, auf eine ausreichende Schonung für den Bruch zu sorgen: Denn selbst mit einem Nagel oder einer Platte im Schlüsselbein oder Unterarm, die einen befähigen, alle Bewegungen zu machen, dauert es Monate, bis die Bruchstelle fest ist. Keine „Flickstelle“ aus Metall kommt an die Tragkraft eines gesunden und verheilten Knochens heran, also Vorsicht!

Bei einigen Alltagproblemen kann man sich selbst mit speziell dafür konzipierten Hilfsmitteln unterstützen. So gibt es zum Beispiel wasserdichte Dusch-Überzüge für den Gips, Produkte zur erleichterten Körperpflege, An- und Ausziehhilfen für Knöpfe und Reißverschlüsse oder auch Schnürsenkel zum 1-händigen „Binden“. Auch für die Küche gibt es verschiedene Tools, die Dir ein 1-händiges Arbeiten während der Zeit mit Gips ermöglichen. Eine Übersicht über verschiedene Probleme und Hilfsmittel für den Alltag, findest Du in der Selbsthilfe für den Alltag.

Mit solchen Produkten kann man auch gut eine*n Betroffene*n unterstützen, der sich gerade den Arm gebrochen hat und damit seinen Alltag erleichtern.

Andere um Hilfe bitten: Ob Nachbarn, Freunde, Verkäufer oder Passanten – hat man sich etwas gebrochen unterstützen einen viele von alleine oder zumindest auf Nachfrage. Etwa um eine Konserve zu öffnen, etwas zu heben, einzupacken, nach dem Öffnungsknopf einer zugefallenen Autotür zu angeln oder mit einer Jacke behilflich zu sein. Guten Freunden und Verwandten kann man leicht klarmachen, dass sie nicht alle auf einmal am ersten Sonntagnachmittag nach dem Bruch kommen sollen,  sondern sich über die nächsten Wochen und Wochenenden ein wenig verteilen, weil immer wieder in Abständen z.B. beim Verbandswechsel oder Alltagsaufgaben (Bettwäsche, Staubsaugen oder etwa dem Hochsetzen des nächsten vollen Sprudelkastens) notwendig ist. Hat man keine Person, die einen unterstützen kann, ist man unter Umständen berechtigt eine Haushaltshilfe über die Krankenkasse zu beantragen.

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